In den Revieren, in welchen die Rothirschjagd den größten Teil der Jagdwirtschaft ausmacht, beginnt die Jagd des Kahlwildes meist im Oktober, mit dem Ende der Brunft, hier können wir nun von einer selektierenden Jagd sprechen.
Die Kahlwildjagd, also die Erlegung von Alttier, Schmaltier und Kalb findet mit dem Hintergrund der Regulierung des Bestandes statt.
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem fachgerechten Abschuss, wodurch sich letztendlich auch die Trophäen der Hirsche qualitativ verbessern.
Sofern in einem Revier zu viele weibliche Stücke vorhanden sind, kommt das Gesetz der Natur nicht zum Vorschein, was voraus sieht, nur den stärksten das Recht der Fortpflanzung zu gewähren.
Bei einem zu großem Kahlwildbestand kommen die schwach oder schlecht veranlagten Geweihträger auch ohne Machtkämpfe leicht an die Gelegenheit der Vererbung ihrer Gene. In diesen nicht erwünschten Fällen, erhalten meist die gesetzten Kälber ebenfalls die schwachen und nicht erwünschten Anlagen.
Durch die fachgerechte Jagd der weiblichen Stücke, ist es uns aber möglich, deren Anzahl auf ein geringes Niveau zu senken und so kommen nur die absolut stärksten Männchen zur Paarung, was sich mit der Zeit durch die Verbesserung der Anlagen merkbar macht.
Das erreichen eines optimalen Alter- und Geschlechterverhältnisses ist die Grundvorrausetzungen zur Verbesserung des Bestandes und der Trophäen.
Die Hauptkriterien dieser fachlichen Selektierung und Bestandsregulierungen sind das Alter, der Gesundheitliche Zustand und die Kondition. Es untergeht uns sicher kein Fehler insofern wir ein Altes, schwaches oder gar ein sichtlich krankes Wild erlegen.
Das Kahlwildrudel wird meist von einem erfahrenen Leittier geleitet, welches selbst ein Kalb führt und sich guter Kondition erfreut. Diesen Rang erlangt es nicht durch Machtkämpfe sondern wegen der guten Gesundheit, Reaktion und Entscheidungsfähigkeit, weshalb es von den anderen Instinktiv gefolgt wird. Das Leittier und dessen Kalb sind zu schonen da sie außerordentliche Werte spiegeln.
Nicht selten ist es der Fall, dass uns eine Rotwild Mutterfamilie begegnet, welche aus dem Alttier dem Kalb und dem letztjährigem Schmaltier besteht. Solche kleine Gruppen sollten ebenfalls geschont werden, da diese guten Eigenschaften der Selbständigkeit ohne das ganze Rudel auszukommen mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls auf die Nachkommen vererbt wird. Allein wechselndes Rotkahlwild ist zu dieser Zeit eher verdächtig, da diese meist krank oder verletzt sind wodurch sie auch von den anderen abgestoßen werden.
Bei der selektiven Kahlwildbestandsregulierung ist das erste Kriterium der gesundheitliche Zustand. Kranke oder schlecht entwickelte werden selektiert, daher ist dies ist der erste Schritt zu einem gesunden Wildbestand.
Überfahrene, angeschossene, durch streunende Hunde oder von Schakalen genötigtes Wild muss natürlich ebenfalls sofort von seinem Leiden erlöst werden.
Schwache Stücke, starten mit sehr schlechten Bedingungen in den nahenden Winter und überstehen diesen meist auch nicht, sofern ihnen das doch gelingt kommen all zu oft ebenfalls schwache und ziemlich späte Kälber zur Welt.
Es ist auch nicht Ziel die Damhirschbrunft im Oktober wegen einem Schmaltier-Abschuss zu stören. Um diese Zeit liegt das Hauptaugenmerk darin, die Reifen Damhirsche vor die Büchse zu bekommen und zu strecken.
Daher ist es auch bei dem Damwild von Gunsten, die Kahlwildjagd erst nach der Brunft zu beginnen. Das Geschlechterverhältnis von 1:1 ist auch bei einem Damwild bestand erstrebenswert, dies gelingt jedoch nur mit der effektiven Bejagung der weiblichen Vertreter.
Dabei ist natürlich auf die Alterszusammensetzung zu achten, der Großteil der Strecke sollte aus der jungen Generation erlegt werden. Männliche Kälber werden in der Regel nur bei sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand oder ihrer auffällig struppigen Decke wegen gestreckt.
Der Schmaltierabschuss hat den Zielführensten Effekt, diese werden später brunftig als die bereits geschlechtsreifen Alttiere, die sich in der Setztzeit verspäten, was wiederum zu späten und schwachen Kälbern führt.
Das Ansprechen des frei stehenden Damschmaltiers ist durch den Unterschied des gleichaltrigen Damschauflers ohne Geweih nicht schwer, durch den fehlenden Pinsel fest zu stellen. Dieses markante Merkmal gibt eindeutige
Das Wildschwein oder Schwarzwild gehört zu den Anpassungsfähigstem und sich schnell vermehrenden Wild.
Durch die Tatsache des immensen Wildschadens, ist es laut dem ungarischen Jagdgesetz das ganze Jahr über, ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht rechtlich jagdbar.
Die beliebten Sautreib- oder Drückjagden, bieten zwar sehr viel weniger Möglichkeiten zum korrekten Ansprechen des Wildes als die Ansitzjagden, tragen jedoch trotzdem erheblich zu den jährlichen Abschussquoten bei. Aus rein wirtschaftlicher Sicht sollte das Schwarzwild der alten Altersklasse – natürlich ist ein guter Gesundheitszustand vorausgesetzt- geschont werden, größten Teils sollten Frischlinge und Überläufer die Strecken ausmachen, also die jüngeren Altersklassen.
Das Muffelwild charakterisiert die höher gelegenen Regionen unserer Mittelgebirge. Mit Vorliebe hält es sich in größeren Rudeln auf. Der Aufenthaltsumkreis ist sehr gering, was bei größeren Wildvorkommen an den Pflanzen stark beobachtet werden kann. So wie bei den vorherigen Wildarten ist auch bei dem Muffelwild das Verhältnis von 1:1 das Wünschenswerteste. Ein optimaler und aufrecht erhaltbarer Muffelschafbestand sollte aus 15 % Schmalschafen, 65 % mittelalten Mutterschafen und zu 20% aus alten Schafen bestehen. Dieses Verhältnis, kann wiederum nur durch einen intensiven Schmalschaff Abschuss zu Stande kommen.
Das Muffelwild bevorzugt in erster Linie die Felsigen Gebirgsregionen. Die hier zu Lande unterschiedlichen Oberflächen und daraus resultierenden Menschenerprobenden Geländeverhältnisse gestalten die Jagd auf Muffelwild – und sei es nur ein Weibliches Stück – sehr herausfordernde, einzigartiger Jagderlebnisse sind daher voraus programmiert.
Das Rehwild kommt in unserer Heimat ganzflächig vor. Es bevorzugt die Landwirtschaftlichen Flächen welche mit kleinen Wäldern, Schilf, Grass und Hecken gegliedert sind. So wie auch die Rot- oder Damkahlwildjagd werden bei der Rehkahlwildjagd die gleichen Gesichtspunkte berücksichtigt.
Selbst bei den Geschlechter und Altersverhältnissen kommen keine namhaften Unterschiede zur Geltung. Bei der Jagd muss darauf geachtet werden, dass der Abschussplan prozentual durch einen großen Anteil an alten Geißen aber noch größerem Anteil junger Geißkitze erreicht wird.
Natürlich muss auch krankes, verletztes oder schwaches Rehwild aus dem Wildbestand genommen werden.
Im Falle der Rehe wird die Jagd durch die Tatsache erschwert, dass die im Winter nahrhaften Landwirtschaftlichen Flächen das Wild zu größeren Gruppen schlägt und die Annäherung der mangelnden Deckung wegen sich ziemlich erschwert.
Das Ansprechen und der Schuss müssen meist aus mehreren hundert Metern Entfernung geschehen. Daher sollte nicht nur das Kaliber und die Optik sorgfältig gewählt werden, ausgezeichnete Schießkenntnisse müssen auch vorhanden sein.
Weiter wird diese Jagd durch die Tatsache erschwert das die Böcke entweder bereits Kahl oder die anfänglichen Geweihzapfen noch sehr klein und durch die Entfernung nicht sichtbar sind.
Desweiteren täuscht die Statur und das Verhalten oft sogar das geübte Jägerauge.
Am besten verlässt man sich auf die Geschlechtsmerkmale, der Pinsel beim Bock und die Schürze bei der Geiß, Sie lassen sich auch auf große Entfernungen sicher ansprechen und liefern eindeutige Auskunft.
Das erlegen des Kahlwildes erfreut sich auf lange Sicht qualitativ größeren Erfolgen als die Jagd der Trophäenträger. Das weibliche Wild ist nicht nur aktiver Teilnehmer der Artenerhaltung, auch Anzahl mäßig nimmt das Kahlwild prozentual mehr in der Fortpflanzung Teil als die männlichen Vertreter.
Während 80-90% der Geschlechtsreifen Weibchen sich Paaren, kommen bei optimalen Geschlechterverhältnissen nur 25-30 % der Männchen zum vererben ihrer Gene, weil die schwachen oder noch zu jungen Hirsche bei den Konkurrenzkämpfen keine Chance haben und so nicht zum Paarungsakt kommen.
Desweiteren sollen zur Anfang der Jagd die älteren Alttiere geschont und das Schmaltier erlegt werden. Letztere bringen die Kälber erst später zur Welt meist sind diese dann auch viel schwächer. Das Schmaltier ist leicht an seinen filigranen Körperbau und der geringeren Größe wegen zu erkennen.
Die fachgerechten Kahlwildjagden ergeben einen geringeren aber gesünderen Kahlwildbestand.
Im September dagegen werden sie noch imposanter von den Hirschen umkämpft und es kommen sicher nur die stärksten zur Vererbung ihrer Gene und helfen der Aufrechterhaltung ihrer edlen Art bei.