Mit dem Anfang der zweiten Sommerhälfte, beginnen die Rehböcke immer intensiver die hinterlassenen Düfte der geschlechtsreifen Weibchen zu untersuchen. Der Instinkt der Artenerhaltung, löst im Körper der Geißen hormonelle Veränderungen aus, weshalb die Rehböcke die ausgeschiedenen Düfte immer verlockender empfinden und auch in ihnen den Instinkt der Artenerhaltung erwecken lassen.
Die Hochzeit der Rehe, die Blattzeit hat begonnen. Für einen Jäger, bedeutet dies immer eine heiß ersehnte Epoche, da die Erlegung eines August Bockes in der einzigartigen Stimmung der Blattzeit, zu den schönsten Jagderlebnissen zählt.
Die Tagesaktivität der Rehböcke steigt ab Mitte Juli erheblich an. In der Zeit zwischen den Ernährungsphasen, ruhen sie sich immer weniger aus. Immer unruhiger patrouillieren sie durch ihre Territorien und kontrollieren die vermeintlichen Düfte. Es wird nach brunftigen Weibchen und eindringlichen Gegnern Ausschau gehalten. Die männlichen Hormone der Rehböcke werden in dieser Zeit am intensivsten produziert. Die Hoden schwellen an, und der Urin Riecht streng nach Testosteron. Die Rehböcke, markieren ihre Territorien mit der Hilfe ihrer Sekrete der Duftdrüsen. Die sogenannte Stirnlocke, ist in unmittelbarer Nähe der Stirnzapfen zu finden. Der Rehbock, fegt mit seinem Geweih an Bäumen, Ästen und verbreitet so seine Duftnoten. Dieses dominante Verhalten, dient außerdem der Kräfte Demonstration und Stressableitung. Im Gehen verbreitet er auf den Pflanzen das Sekret seiner Drüsen der Hinterläufe, den sogenannten Laufbürsten. Das Sekret der Zwischenzehendrüsen, verbreitet er mit kraftvollem plätzen am Boden und den Pflanzen.
Der dominante Bock, verteidigt eifersüchtig seine Geißen und sein Reich. Mit seinem aggressiven Auftreten, verjagt er bald die schwächeren Eindringlinge. Sofern jedoch Vertreter gleicher Gewichtsklassen aufeinander treffen und keiner nachgibt, kommt es zu ernsten Auseinandersetzungen, um sich die Rechte der Fortpflanzung zu erkämpfen.
Der erfolgreiche Bock, treibt die brunftige Geiß sogar einige Tage lang und immer aufdringlicher. Das Reh, ist eine monoöstriche Art, also einmal im Jahr brunftig und die Ovulation dauert insgesamt nur eineinhalb bis zwei Tage. Die Geiß nimmt den Bock nur in dieser Zeitspanne auf, daher entfernt sich der Bock für keinen Augenblick von seiner Auserwählten.
Der erregte Bock siegt schließlich durch sein ausdauerndes verfolgen und treiben wodurch es zum beschlagen kommt, was sich innerhalb der nächsten 36-40 Stunden öfter wiederholt. Mit dem beenden seiner Aufgabe zieht der Bock weiter um eine neue brunftige Geiß zu suchen.
Ab der zweiten Juli Hälfte, kann der Jäger im Revier an immer mehr Stellen die hinterlassenen Plätzstellen vorfinden. Nachdem der Bock seinen Aufenthaltsort hält, ist es Sinnvoll, in der Nähe zu Blatten. Natürlich kommt es oft vor, dass der Herr des Territoriums, gerade wo anders etwas Dringendes zu erledigen hat und nur ein junger Böck aus der Nähe springt.
Es lohnt sich auch in der Nähe der Scharrstellen am Mais Rand anzustellen, da der Bock die Geiß auch Untertages gerne auf den angrenzenden Stoppelacker treibt.
Es deutet eindeutig auf den Anfang der Brunft, wenn sich die Geiß andauernd in der Begleitung eines Bockes aufhält. Die Ernährung- und Erholungsphasen verbringen sie auch in gegenseitiger Gesellschaft. Wenn der Geiß die Nähe und das aufdringliche Verhalten zu viel wird und auf eigene Wanderung gehen möchte, verfolgt sie der Bock oder verweigert ihr den Weg um sie im eigenen Revier zu halten.
Während der Blattzeit, benutzen die Jäger, die Rehblatter, in verschiedenen Situationen und auf individuelle Art. Am typischsten ist es, aus guter Deckung mit dem Geiß- oder Kitzfiep den Bock zu sprengen.
Dem Jäger, geben die unregelmäßigen in die Pflanzen getretenen Kreisformen, die in der Jägersprache sogenannten Hexenringe, den eindeutigsten Beweis über den Beginn der Blattzeit. Diese platt getretenen Kreisformen, kommen kurz vor dem beschlagen, durch den erregten Bock zustande, indem er die völlig erschöpfte brunftige Geiß vor sich hertreibt. Für den kurz vor dem beschlagen liegenden Bock, erlischt die Umwelt völlig, er konzentriert sich nur noch auf die Geiß und das blatten ist daher völlig überflüssig.
Der Hochzeitstrieb, findet nicht nur morgens oder abends statt, sondern in allen anderen Tageszeiten ebenfalls, selbst in den heißesten Vormittagsstunden. Sobald der Bock die Zeit passend empfindet, entfernt er sich für keinen Augenblick mehr aus der Nähe des Spiegels der Geiß, bis er für seine Ausdauer die verdiente Belohnung erhält.
Die Ende Juli, Anfang August herrschende brütende sommerliche Hitze, nimmt dem Rehwild keineswegs die Brunftlaune. Wenn an richtiger Stelle, in guter Zeit und auf entsprechende Weise, die Blatter ertönen und auch der Liebe nachlaufende Bock in der Nähe ist, zeigt er sich mit Sicherheit.
An einer Stelle lohnt es sich nicht länger als 15-20 Minuten zu blatten, man sollte lieber auf einer umso größeren Revierfläche, an so viel wie möglichen Stellen sein Glück versuchen, um den ersehnten Trophäenträger erlegen zu können.
Das Locken der Rehe im August ist eine ausgezeichnete Möglichkeit um die im Revier lebenden Böcke in Augenschein zu nehmen und die Qualität ihrer Geweihe zu ermessen. In diesem Zeitraum können sogar die alten, raffinierten Böcke hervorgelockt werden, die ihren geheimnisvollen Alltag den Großteil des Jahres über versteckt vor den Augen des Jägers verbracht haben.
Eine sehr wichtige Regel des Blatten ist, dass sich der Jäger vor dem blatten gut tarnt, damit der nahende Bock nicht vorzeitig die List erkennt.
Wenn es dem Jäger gelingt in die Natur zu schmelzen und ausdauernd ruhig und unbewegt zu warten und er auch die naturgetreue Kunst des blatten beherrscht, wird er sicher einiges an Erlebnissen erleben.
Im ungarischen Flachland, finden sich einige Reviere, wo die Kulturpflanzen in kleineren Parzellen und verschiedenen Sorten angebaut werden. Die kleinen Felder werden durch kleine Wälder gegliedert. Dicht bewachsene Bachufer grenzen ebenfalls an und bieten mit ihrem Dickicht den Rehen ebenfalls einen guten Unterschlupf.
Der Jäger der seinen August Bock in solch einem Revier pirschend erlegen möchte kann sich zu Recht in einem Rehwild Paradies fühlen.
Dank dem herausragendem ungarischem Rehwild und der erfolgreichen Arbeit des Fachpersonals, erfreut sich die Reh Jagd in heimischen und ausländischen Kreisen äußerster Popularität. In unserer Heimat ist der Rehbock schier ein halbes Jahr jagdbar. Von Mitte April bis Ende September bieten sich den Jägern unzählige Möglichkeiten um die Rehböcke zu erlegen.
Mutternatur lässt uns jedoch nur zwei Wochen das Wunder der Blattzeit mitterleben. Nur in dieser kurzen Zeit bietet sich dem Jäger die Möglichkeit, um mit seiner Ausdauer und Raffinesse, den in seiner Brunftlaune brennenden, Roten Bock zu erlegen.