Der-Sommer-im-Jagdrevier-Teil1-2

Der Sommer im Jagdrevier Teil1-2

Den im Mai in riesigen Feldern blühenden Raps wählt das Reh ebenfalls mit Vorliebe zum täglichen Einstand. In dem uneinsehbaren, gelben, meist halb Mann hohen Pflanzenmeer, kann sich das Wild durch die gute Deckung zu Recht in Sicherheit fühlen. Unter diesen Bedingungen, ist es selbst für die erfahrensten und ausgesprochen scharf äugigen Jäger meist eine unmögliche Aufgabe, die sich in ihm versteckenden schußbaren Böcke wahr zu nehmen und an zu sprechen.

Neben dem Rehwild, bevorzugt auch das Schwarz- und Rotwild die Deckung der Rapsfelder. Durch den hohen Bewuchs, können die Sauen nicht erlegt werden, jedoch bieten die hier und da neugierig heraus äugenden Rotwild Häupter, die eine oder andere Möglichkeit zum Schuss. Jedoch muss sehr sorgfältig angesprochen werden, damit nicht ein sein Kalb führendes Alttier erlegt wird. Das Alttier kann vom Schmaltier anhand seines längeren Hauptes und den viel größeren Lusern unterschieden werden, dies erfordert jedoch reichlich Erfahrung.

Meist machen die Wildschadens Verhütungsjagden den Großteil der Sommerlichen Jagden aus. So wird mit Abschüssen versucht das Wild fern von den landwirtschaftlichen Gebieten zu halten.

In den Sonnenblumen Feldern verursacht das Rotwild den erheblichsten Schaden. In dieser Zeit, beißt das Wild den zukünftigen Teller, die Blütenknospe ab. So können solche Pflanzen nicht mehr geerntet werden. Leicht kann man sich vorstellen, was ein einziges Rotwild Rudel mit 20-30 hungrigen Äsern in einer einzigen Nacht anrichten kann, bis alle ihren Hunger mit den winzigen Blütenknospen gestillt haben.

In den dem Wald näher liegenden Flächen, in den sogenannten Wechselzonen, ist der Schaden noch ersichtlicher.

All zu große Chancen haben jedoch die Jäger nicht, die Felder zu beschützten wenn die letzte Reihe Mais unmittelbar an den Waldrand gesät wird. So wie das Wild den Schutz des Waldes verlässt, befindet es sich sofort in der Deckung des Mais Feldes. Daher bietet sich dem Jäger nur sehr kurze Zeit zum Ansprechen des Wildes.

Viel einfacher hat es der Waidmann, wenn zwischen dem Wald und dem Feld sich eine Schneise oder ein Weg entlang zieht. In diesem Fall bietet sich genügend Zeit zum Ansprechen und es können schadhafte Fehler eines Jägers vermieden werden, dass führende Bachen oder Alttiere erlegt werden.

Anfang Juni befinden sich die Hirsche langsam am Ende ihrer Schubphase. In großen Mengen verzehren sie zu dieser Zeit die an Nährstoff reichen und mit Mineralien angereicherten verschiedenen Gräser und Hülsenfrüchte.

 

Die älteren Hirsche beenden die Wachstumsphase ihres Bastgeweihs innerhalb der nächsten Wochen, danach fangen sie mit dem Verfegen ihrer Stangen an, um bis zum Anfang der Brunft im September mit ihrem schönen Geweih prahlen zu können.

 

Die Rehböcke sind immer öfter in der Gesellschaft der Geißen zu sehen und mit dem Ansteigen ihres Testosteronspiegels kommt ihr Territoriales-Verhalten auch immer mehr zum Vorschein. Die hinterlassenen Duftmarken und das andauernde Begleiten der Ricken lässt eindeutig auf die nahende Blattzeit schließen.

Die immer weniger werdenden Getreidefelder bieten in der zweiten Juli Hälfte stetig mehr Möglichkeiten um die anlaufende Blattzeit zu beobachten.

Die Kämpfe um den guten Einstand werden immer ernster und die als Sieger hervor kommenden Böcke folgen den Geißen immer ehrgeiziger.

 

Der Ansitz oder die Pirsch auf Sauen in einer warmen Sommer-Vollmond Nacht sind einzigartige Erlebnisse. In dem Schutz der Dunkelheit bewegt sich das Wild auch auf deckungslosen Flächen unvorsichtiger. Natürlich meiden die älteren und erfahreneren die zu hellen, mit Mondlicht beleuchteten Stellen, halten sich dagegen eifrig immer im Schatten. Die jüngeren Bachen, Überläufer und Frischlinge konzentrieren sich aber unbekümmert auf die Nahrungssuche. So kann sich der Jäger insofern er Nachts aufbleiben kann und die Schnacken aushält mit Recht auf einen feinen sommerlichen Schweinebraten einstellen.

Der Sommer bietet auch dem Fuchs reichlich Jagd Möglichkeiten. An Nagern, Amphibien, Insekten und Käfern mangelt es um diese Zeit nicht.

In den Morgen-, späten Nachmittag- oder Abendstunden, bekommt man oft das Raubtier zu sehen, obwohl es für einen Jäger kein Ziel sein sollte die ganze Population im Revier aus zu rotten, sollte er den Augenblick jedoch nicht meiden um den Bestand stetig zu senken und niedrig halten zu können.

Durch das ausgezeichnete Anpassungs Vermögen des Gold-Schakals gewinnt dieser immer mehr an Gebiet in den ungarischen Jagdrevieren. Parallel zu der Bestandszunahme, wächst auch der Schaden in den heimischen Nieder- sowie Hochwild Revieren. Durch das rhapsodische Verhalten, seinen wechselnden Aufenthalt und seiner Vorsicht, bekommt man ihn nicht so einfach vor die Büchse. Wenn jemand doch das seltene Glück bekommt und den Alpha-Prädatoren des Reviers vor sich hat, darf er keinen Fehler machen.

Die Brunft liegt beim Rehwild unter den ungarischen Verhältnissen zwischen der letzten Juli und ersten August-Woche. Durch den instinktiven Trieb zum aufrechterhalten seiner Rasse, markiert er mit dem Platzverhalten und wilden Fegen, seinen Drüsen- und Harnsekreten die Dominanz über sein Revier um die Überlegenheit den anderen zur Kenntnis zu geben.

Auf der andauernden Suche nach brunftigen Geißen, laufen sie quer durchs Revier und verfolgen die Fährten präzise wie ein Fährtenhund.

Ununterbrochen treiben sie die Geiß, bis diese sich dem immer hartnäckigeren Verfolger stellt.

In der kurzen ein bis zwei Tage andauernden Brunftigkeit der Geiß kommt es zum mehrmaligen Deck-Akt, sofern hier die Arbeit vollbracht ist, geht er auf die Suche nach weiteren brunftigen Geißen.

Die dominanten Böcke verteidigen ihren Einstand äußerst ausdauernd und Aggressiv. Sofern das Kraft protzende Plätzen nicht genügt, scheuen sie das Ernste zusammentreffen nicht.

Zu dieser Zeit, suchen die von der Blattjagd begeisterten Jäger die Reviere auf, um mit dem Lockinstrument das Kitzfiepen oder das Angstgeschrei der Geiß nach zu ahmen um den einen oder anderen von der Liebe erblindeten Bock zu überlisten.