Die-Büffeljagd

Die Büffeljagd Teil 1-3

Die atemberaubend vielfältige Tierwelt Afrikas zieht jedes Jahr Tausende Trophäenjäger auf den schwarzen Kontinent. Neben den allgemein beliebten Antilopen-Safaris begeistern sich viele für die spannende Jagd von gefährlichem Großwild. Unter den auch für den Menschen gefährlichen afrikanischen Großwildarten ragt jedoch eines hervor, das vielleicht das Herz des europäischen Jägers am meisten hochschlagen lässt: Der Kaffernbüffel, der zu Recht seinen Platz auf der Big-Five-Liste hält. Wegen seiner Zähheit und seinem Durst nach Rache wird er zurecht zu den gefährlichsten Großwildarten der Welt gezählt. Kaffernbüffel leben meist in größeren Herden, was ihre Kraft und ihren Mut noch verstärkt. Das Erlegen eines alten Büffels mit riesigen Hörnern ist ein riesiger Adrenalinstoß, der die Kaffernbüffeljagd zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Eine größere Büffelherde kann aus bis zu mehreren hundert Tieren bestehen. In der scheinbar friedlich grasenden und wiederkäuenden Gruppe gibt es immer ein paar wache Augen, die die Umgebung ständig bewachen. Die Jäger müssen sich sehr vorsichtig bewegen, um in die Nähe der Herde zu kommen und den größten Büffel auswählen zu können.

Büffel sind unglaublich zähe Wildtiere und nach dem ersten Schuss fliehen sie meist schnell. Der Jäger muss versuchen das getroffene Tier anzuhalten, bevor es das Dickicht erreicht. Wenn das nicht gelingt, gibt es keine andere Wahl, als den verletzten Büffel im Gestrüpp zu suchen.

Büffel verbringen die Tageshitze meist wiederkäuend im Schatten des Dickichts. Ab den späten Nachmittagsstunden allerdings begeben sie sich gern auf die offenen Grasflächen um zu weiden. Die entsprechend vorsichtigen Jäger können sich an die Herde annähern und leicht den Büffel mit den stärksten Hörnern auswählen.

Auf der mit hohem Gras bewachsenen und Gestrüpp versehenen Savanne sieht die Sache schon ganz anders aus. Wenn hier der Büffel nach dem Schuss nicht sofort zu Boden geht, kann er, wenn er sich blitzschnell in der Herde verliert, in das Dickicht fliehen. Im grünenden Gestrüpp beträgt die Sichtweite nur ein paar Meter. Unter solchen Umständen ist das Verfolgen des verletzten Büffels sehr gefährlich, selbst dann, wenn der Jäger sicher ist, dass er dem Tier einen tödlichen Schuss angetragen hat und ihm genug Zeit zum Verenden gelassen wurde.

Sogar mit dem starken Kaliber ist es nicht einfach den Kaffernbüffel mit einem Schuss zu erlegen. Auch nach einem Lungen- oder Herzschuss kämpft er noch lange um sein Leben. Einzig ein Treffer in den Kopf oder die Nacken- oder Rückenwirbel kann ihn zur Erde fallen lassen.

Ein von mehreren Kugeln getroffener, bewegungsunfähig geglaubter Büffel kann sogar nach einem Fangschuss noch für Überraschung sorgen.

Zum Ende seines Todeskampfes lässt der Büffel oft sein Todesgebrüll hören, woraufhin er langsam endgültig verstummt.

Das unauffällige Annähern an die sich im dichten Gestrüpp versteckende Büffelherde und die Auswahl des über die schönste Trophäe verfügenden Büffels ist keine leichte und ungefährliche Aufgabe. Nach dem ersten Schuss muss sofort neu geladen und so lang geschossen werden, bis nur noch der Büffel auf den Läufen stehend gesehen wird. Doch häufig kommt es vor, dass der Büffel nach dem ersten Schuss sofort in die Büsche abgeht und statt zu fliehen die Jäger angreift.

Umso dichter die Fauna, durch die man sich in die Nähe an die Büffel schleichen muss, umso gefährlicher ist die Jagd. Durch die Pflanzen können die Jäger nicht sehen, wie viele Büffel sich vor ihnen an welchen Stellen befinden. Es reicht, wenn der Wind sich etwas dreht und die Herde aufgeschreckt vom Menschengeruch flieht. Wenn sie in die Richtung der Jäger losstürmen, kann das Jagdabenteuer leicht in einer furchtbaren Tragödie enden.

Um einen Kaffernbüffel zu erlegen muss der Jäger über eine Waffe mit großem Kaliber verfügen. Die 416 ist die ideale Wahl, doch viele halten auch ein noch größeres Kaliber für nicht übertrieben. Soviel steht fest: Kleinere Waffen als die 375-er Holland & Holland würden unverantwortlich sein und einen 700-800 kg schweren Koloss nur reizen.

Unter den gefährlichen afrikanischen Großwildarten ist der verwundete Kaffernbüffel nach dem Leopard das Tier, dessen Nachsuche die meiste Sorgfalt von Berufsjägern fordert. Das 700-800 kg schwere, vor Schmerz rasende Tier wird von den afrikanischen Jägern nicht umsonst als der „schwarze Tod“ bezeichnet. Ein schwer verwundeter Büffel dürstet nach Rache und wenn er noch genügend Kraft hat, wird er auf jeden Fall versuchen, seinen Feind vernichten zu wollen. Deshalb geschieht es oft, dass er nach dem Schuss kurz flieht, dann aber einen Haken schlägt und dann im dichten Gestrüpp leise in der Nähe seines Widersachers lauert, um die der Schweißspur folgenden Jäger angreifen zu können.