Rothirsche-auf-der-Strecke-Teil-1-3

Rothirsche auf der Strecke Teil 1-3

Die an die Wälder grenzenden, riesigen Maisfelder, ziehen die Hirsche magnetisch an, die in der Deckung der hohen Kulturpflanzen schier unsichtbar werden. Die Lage des Berufsjägers, der unter solchen Voraussetzungen den Gast zum Hirsch führen muss, ist nicht zu beneiden.

Viel einfacher hat er es, in den Revierteilen, wo das Wild auf Wiesen, Wildäcker oder niederwüchsige Kulturäcker wechselt. An den störungsfreien Orten, kommt der Hirsch zur Brunft nicht selten noch  bei gutem Licht hervor und bietet hervorragende Möglichkeiten zum gründlichen Ansprechen.

Zum abendlichen Ansitz, ist es angebracht, sich bereits ein bis eineinhalb Stunden vor dem Wechseln des Wildes anzusetzen. So hat der Jäger genügend Zeit seinen Platz ein zu nehmen und kann leise, vorbereitet auf das Erscheinen des heiß ersehnten Hirsches warten.

Das Ansprechen des Alters und der Trophäe des erscheinenden Wildes ist die Aufgabe des Berufsjägers. Er hat das Recht zu entscheiden, ob er den Schuss genehmigt oder der Hirsch noch zu schonen ist.

Bei bewölkt, bedecktem Wetter, muss man noch früher aufbrechen, da es nicht nur eher Dunkel wird sondern auch das Wild zeitiger zu wechseln beginnt. Natürlich kommt es trotz sämtlicher Bemühungen des Jägers vor, dass das Wild erst nach dem letzten Büchsenlicht erscheint.

So wie die abendlichen Ansitze, können auch die morgendlichen Pirschgänge höchst erfolgreich sein. Gute Chancen hat der Jäger zu dieser Zeit, den seinen Harem begleitenden oder den noch suchenden Hirsch anzutreffen.

Die Berufsjäger, platzieren sorgfältig Anhand ihrer Kenntnisse über die herrschende Hauptwindrichtung und den bekannten Wildwechseln, die Hochsitze bereits in der Vorbereitungszeit der Brunft.

Oft kommt es vor, dass man bereits auf dem Weg zum Hochsitz dem Hirsch über den Weg läuft. Wenn auch das Wild den Jäger wahrnimmt, bleiben meist nur ein paar Sekunden Zeit, in der es schwierig ist, schnell und verantwortungsvoll anzusprechen.

Anders ist es, sofern der Jäger lautlos, bei gutem Wind als erster das Wild entdeckt. Wenn es dem Jäger gelingt unentdeckt zu bleiben, bleibt ihnen vermutlich ausreichend Zeit zu entscheiden, ob erlegt oder verschont wird.

Die Brunft und Hirschjagd im September, ist der am meisten erwartete Zeitpunkt der jährlichen Jagdsaison und spiegelt ebenfalls die fachliche Vorbereitung und Wirtschaftlichen Erfolge des Jagdberechtigten wieder.  Wichtig ist, dass die Arbeiten zur Vorbereitung der Brunft, spätestens Ende Juli beendet sind und bis zum Anfang der Brunft, den gesamten August hindurch, dem Rotwild das höchste Maß an Ruhe gewährleistet wird. Bis dahin, führen die meisten Alttiere, ihre 8-9 Wochen alten Kälber und das vorsichtige Muttertier, verübelt einem bald, das andauernde Maschinenbrummen und hin-und hergefahre. Es zieht von den beunruhigten Gebieten in die ruhigeren Lebensräume. Wenn durch die menschliche Beunruhigung, das Kahlwild zum größten Teil das Revier verlässt, ist das bis dahin angelegte Geld, die Arbeit und Energie so gut wie verloren, da die das Kahlwild aufsuchenden Hirsche nicht dort bleiben werden, wo sie das brunftige Kahlwild nicht antreffen. In solch einem Fall, ist der Misserfolg zu erwarten, was sich auch auf lange Sicht wirtschaftlich bemerkbar machen kann. Aus einem Revier, wo sich die Brunft schwach gestaltet, fahren die Gäste wahrscheinlich ohne Erfolg und enttäuscht nach Hause und möchten sicher auch nächstes Jahr nicht wieder kommen.  Geschweige davon, dass nach einem schwachen Ende der Hirschbrunft, die Jagdberechtigen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben werden, sofern sie aus den Einnahmen der Hirschjagden die Schulden der nicht selten 60-80 tausend Euro teuren Wildschäden begleichen wollten.  In den Revieren jedoch, wo die Aufgaben sorgfältig erledigt und rechtzeitig beendet worden sind und genügend Ruhe in dem Zeitraum vor der Brunft eingekehrt ist, kann man zu Recht die Hoffnungen einer Erfolgreichen Saison aufbringen. Das Revier füllt sich langsam mit den das Kahlwild suchenden Hirschen  und die Jagdgäste, können unter wundervollen Verhältnissen der Brunft, ihr heiß ersehntes Hochwild erlegen.

Die Aktivitätsphasen der Rothirsche fallen auch in der Brunft hauptsächlich, auf die Morgen und Abendstunden. Morgens ziehen sie meistens noch vor Sonnenaufgang in ihren Tageseinstand zurück, woher sie meist erst kurz vor der Abendlichen Dämmerung heraus wechseln, um sich ihrem Harem an zu schließen oder nach weiterem Kahlwild zu suchen. Meist sind es die älteren, erfahrenen Hirsche, welche sich erst spät abends sehen lassen und sich morgens vor dem Morgengrauen bereits wieder im Unterholz aufhalten. Die Jäger, haben so lediglich 2-2 Stunden morgens und Abends Zeit, um ihr Glück zu versuchen, da sie in den frühen Morgen- und Abendstunden, durch die schlechten Lichtverhältnisse, nicht in der Lage sind, die Trophäen anzusprechen und einen gezielten Schuss abzugeben. Zur Hirschjagd benötigt man daher, viel Zeit und Geduld. Unter heimischen Bedingungen, sollte man sich Mindestens 4 bis 5 Tage Zeit nehmen, um zu Recht, auf einen Erfolg zu hoffen.

Jedoch finden wir in Ungarn, zählige Jagdreviere, die durch gute Hege Maßnahmen, einen großen Rotwild Bestand und die gewährleistete Ruhe des Fachpersonals, die Möglichkeiten liefern, die Hirschbrunft noch bei gutem Licht zu verfolgen, sich den gewünschten Trophäenträger aus zu suchen und schließlich zur Strecke zu bringen.

In der Paarungsphase, werden die Hirsche durch den hohen Hormonspiegel unglaublich Schusshart.

Ein Geschoß aus einer Waffe mit einem optimalen Kaliber, liefert meist bei Herz oder Lungentreffern, gut verfolgbare Schweiß Spuren am Boden oder Bewuchs. Die Berufsjäger folgen solchen Wundfährten all  zu leicht, an deren Ende, sie in den meisten Fällen, das bereits verendete Wild vorfinden.

Das Problem beginnt nur dann, wenn der Gast durch zitternde Hände oder einen voreiligen Schuss, einen schlechten Treffer verursacht und kein schnelles Verenden erfolgt, sich am Anschuss kein Schweiß befindet oder dieser nach ein paar Metern verschwindet und keine sichtbare Wundfährte vorliegt.

Zur Hochwild Nachsuche, sind mehrere Hundesorten geeignet. Der Großteil der Berufsjäger, hält trotz allem, den Hannoveraner Schweißhund am geeignetsten für diese Aufgabe. Der Schweißhund, folgt der Fährte mit seiner äußerst feinen Nase und seinem ruhigen Wesen ausdauernd. Sein Körperbau wiederum ermöglicht es ihm, das Kranke Wild bei der Hetze zum Stehen zu bringen.

In Ungarn, sind Temperaturen von 20-25° während der Brunft Tagsüber keine Seltenheit. Daher ist es wichtig das erlegte Wild so bald wie möglich aufzubrechen und in die Kühlung zu transportieren.

Die Körpermaße eines starken Hirsches, überschreitet leicht die 200kg, daher benötigt man zur Bergung und für den Transport mehrere Männer was mit Maschineller Hilfe, jedoch viel einfacher und schneller erledigt werden kann.

Nach dem der Garten im Jagdhaus erreicht ist, erfolgt das Legen der Strecke mit einer schönen Buchenzweig Umrandung. Zu guter Letzt, leisten Sie mit dem feierlichen erklingen der Jagdhörner dem fürstlichem Wild die letzte Ehre.

So wie die morgendlichen Pirschgänge haben auch die Abendlichen Ansitze ihr ganz eigenes Flair. So wie jedoch am abendlichen Ansitz im Verhältnis zur Dunkelheit die Chancen immer weniger werden, bieten die in der Dunkelheit anfangenden morgendlichen Stunden mit ihren immer besseren Lichtverhältnissen immer bessere Chancen. Dem im ersten Licht des September morgens, vorsichtig Meter für Meter immer näher kommenden sein Kahlwild treibenden, röhrenden Hirsch anzupirschen, bedeutet ein Jagderlebnis, welches sich unauslöschbar in das Gedächtnis des Jägers einprägt.

Die Erlegung des Geweihten Königs der Wälder, in der September Brunft, bedeutet für viele Jäger das schönste Jagderlebnis. Die Hoffnungsvollen, spannenden Ansitze, die angespannten Augenblicke vor der Schussabgabe, das erste Erblicken und berühren der ersehnten Trophäe des gestreckten Hirsches im tauüberzogenen Gras, die außergewöhnlichen doppelten Gefühle der Freude und Trauer durch das erlegte Wild, lösen alle unvergessliche Gefühle in der Seele des Jägers aus. Diese in sein tiefstes innere einziehenden Gefühle, treiben ihn jedes Jahr von neuem in den Versuch noch einmal das schönste Geschenk der herbstlichen Wälder, den Hirsch in seiner Brunftzeit zu erlegen.